006 - Zwei Freundinnen

August 26, 2017 | Author: gottesvieh | Category: Agriculture, Nature
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DIE K L E I N E N

T R O M P E T E R B Ü C H E R

B A N D 6

L. Pantelejew / L. Woronkowa

Z w e i Freundinnen Illustrationen von Traute Schlegel

DER K I N D E R B U C H V E R L A G BERLIN

Übersetzungen aus dem Russischen: „Große Wäsche" von N. Ludwig „Zwei Freundinnen" von N. Rothkegel

Alle Rechte vorbehalten Lizenz-Nr. 304-270/200/65-(60) Gesamtherstellung: Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden III-17-20 • 1301 • 2. A u f l a g e ES 9 D 1 • Preis 1,75 Für Leser von 7 Jahren an

GROSSE WÄSCHE L. Pantelejew

Einmal ging die Mutter auf den Markt, um Fleisch zu kaufen. Tamara und Nina blieben allein zu Hause. Beim Weggehen befahl ihnen die Mutter, artig zu sein, nicht mit Streichhölzern zu spielen, nicht auf das Fensterbrett zu klettern, nicht auf die Treppe hinauszugehen und die Katze nicht zu quälen. Sie versprach, jedem eine Apfelsine mitzubringen. Als die Mutter gegangen war, legten die Mädchen die Kette vor die Tür und dachten: Was sollen wir tun? Das beste ist, wir zeichnen. Sie holten ihre Hefte und Buntstifte, setzten sich an den Tisch und zeichneten. Sie zeichneten große Apfelsinen. Ihr wißt doch, daß sie sich sehr leicht zeichnen lassen: Ein Kreis wird ge5

zogen, mit Rotstift ausgemalt, und fertig ist die Apfelsine. Bald aber wurde Tamara das Zeichnen zu langweilig. „Weißt du was", sagte sie, „wir wollen lieber schreiben. Soll ich das Wort ,Apfelsine' aufschreiben?" „Schreib", sagte Nina. Tamara dachte ein wenig nach, neigte den Kopf zur Seite und schrieb „Opelsine". Nina kritzelte zwei oder drei Buchstaben, die sie gerade kannte, daneben. Dann sagte Tamara: „Ich kann nicht nur mit dem Bleistift, ich kann auch mit Tinte schreiben. Glaubst du es nicht? Soll ich mal?" „Woher Willst du denn Tinte nehmen?" fragte Nina. „Auf Papas Schreibtisch steht sie doch." „Ja", meinte Nina, „aber Mutti hat uns doch verboten, auf dem Schreibtisch etwas anzurühren." 6

Tamara entgegnete: „Was du dir ausdenkst! Von Tinte hat sie nichts gesagt, nur von Streichhölzern." Sie lief in das Arbeitszimmer des Vaters, holte Tinte und Feder und begann zu schreiben. Mit ihrer Schreibkunst war es jedoch nicht weit her. Als sie die Feder wieder eintauchte, warf sie die Flasche um, und die Tinte lief auf das Tischtuch. Das Tischtuch war weiß und soeben erst aufgelegt worden. Die Mädchen schrien auf vor Schreck. Nina fiel beinahe vom Stuhl. „Ach", sagte sie. „Ach . . . ach . . . ist das ein Riesenfleck." Und der Riesenfleck wurde immer größer und größer. Bald war er so groß wie das halbe Tischtuch. Nina war blaß geworden. „Ach, Tamara, jetzt wird Mutti aber böse sein!" Tamara wußte selbst, daß die Mutter böse sein würde. Sie weinte beinahe, 8

aber dann dachte sie nach, kratzte sich an der Nase und sagte: „Weißt du was, wir wollen sagen, daß die Katze die Tintenflasche umgeworfen hat." Nina erwiderte: „Aber lügen ist doch nicht gut, Tamara!" „Das weiß ich selbst, daß es nicht gut ist, aber was sollen wir machen?" „Am besten ist, wir waschen das Tischtuch aus. Das gefiel Tamara sehr. „Los, das machen wir. Aber worin sollen wir denn waschen?" „Vielleicht in der Puppenwanne", schlug Nina vor. „Du bist dumm", sagte Tamara, „das Tischtuch geht doch nicht in die Puppenwanne hinein. Los, bringt die Waschwanne her!" „Die richtige Waschwanne?" 9 „Natürlich, die richtige."

Nina erschrak: „Tamara, Mutti hat uns doch nicht erlaubt. . Tamara aber unterbrach sie: „Sie hat von der Waschwanne nichts gesagt. Waschwannen sind keine Streichhölzer. Los, los, wir holen sie schnell her!" Die Mädchen liefen in die Küche, nahmen die Wanne vom Haken, ließen Wasser hineinlaufen und trugen sie in das Zimmer. Dann holten sie den Hocker und stellten die Wanne darauf. Nina war ganz außer Atem, aber Tamara ließ ihr keine Ruhe. „Hole schnell Seife her!" sagte sie. Nina brachte sie. „Waschblau brauchen wir auch. Hol schnell noch Waschblau!" Nina lief fort, um Waschblau zu suchen, konnte es aber nicht finden. Sie kam wieder zurück. „Wir haben kein Waschblau!" Tamara hatte inzwischen das Tischtuch 10

vom Tisch genommen und ins Wasser getaucht. „Ich brauche kein Waschblau", sagte sie. Nina blickte in die Wanne hinein und sah, daß das Wasser ganz blau war. Tamara sagte: „Siehst du, es ist sogar gut, daß wir den Fleck gemacht haben, man kann jetzt auch ohne Waschblau waschen." Dann rief sie: „Ach, Nina!" „Was ist denn?" fragte Nina. „Das Wasser ist so kalt." „Nun und?" „Man wäscht doch nicht in kaltem Wasser Wäsche. In kaltem Wasser wird doch nur gespült." Nina sagte: „Macht nichts, dann spülen wir nur." Tamara begann das Tischtuch einzuseifen und zu reiben, wie es sich gehört. Das Wasser wurde immer dunkler. 11

Nina meinte: „Nun kann man das Tischtuch bestimmt schon auswringen." „Komm, wir wollen mal nachsehen", sagte Tamara. Die Mädchen zogen das Tischtuch aus der Wanne heraus. Es waren nur noch zwei kleine weiße Flecke zu entdecken, sonst war es über und über blau. „Ach", sagte Tamara, „wir müssen das Wasser wechseln! Hole schnell frisches Wasser her!" „Nein", widersprach Nina, „jetzt geh du selber, ich will auch mal waschen." Tamara entgegnete: „Das wär ja noch schöner, ich habe den Fleck gemacht, ich will ihn auch auswaschen." Nina aber blieb hartnäckig: „Nein, jetzt will ich waschen!" „Nein, du sollst nicht waschen!" „Doch, ich will." Nina fing an zu weinen und hielt mit beiden Händen die Wanne fest. 12

Tamara packte sie am anderen Ende. „Geh fort", schrie sie, „sonst bespritze ich dich mit Wasser! Ehrenwort!" Nina erschrak. Sie fürchtete, daß Tamara sie wirklich mit Wasser bespritzen würde, daher ließ sie die Wanne los und sprang zurück. Tamara zog in diesem Augenblick gerade mit aller Kraft. Die Wanne fiel polternd vom Hocker auf den Fußboden. Jetzt erschraken die beiden Mädchen. Nina hörte vor Schreck sogar auf zu weinen. Das Wasser floß durch das ganze Zimmer, unter den Tisch, unter den Flügel, unter die Stühle, unter das Sofa, unter das Bücherregal und wohin es bloß fließen konnte. Sogar in das Nebenzimmer flossen kleine Bäche. Da hörten die Mädchen die Flurklingel. „Die Mutter kommt." 14

Nina blickte erschrocken auf Tamara. „Jetzt werden wir beide etwas erleben!" Im Flur tönte noch einmal die Klingel: Bim, bim! Tamara flüsterte aufgeregt: „Weißt du was? Wir wollen sagen, daß die Katze die Wanne umgekippt hat." „Nein, weißt du, was besser ist?" erwiderte Nina, „wir wischen schnell auf." Tamara gefiel der Vorschlag: „Los", sagte sie, „wischen wir auf!" Sie ergriff das nasse Tischtuch und begann, damit den Fußboden aufzuwischen. Nina blieb ihr dicht auf den Fersen, bemühte sich ungeschickt und jammerte die ganze Zeit: „Ach, ach, ach!" Tamara sagte zu ihr: „Laß das Jammern. Trage lieber die Wanne in die Küche und nimm auch die Seife mit!" „Wo ist denn die Seife?" fragte Nina. „Siehst du denn nicht? Da schwimmt sie unter dem Flügel!" 16

Im Flur erklang immer wieder die Klingel: Bim, bim, bim . . . „Ich glaube", sagte Tamara, „es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu öffnen. Ich werde gehen und öffnen, und du, Nina, wisch nur weiter auf, aber ordentlich." Nina fragte: „Tamara, wohin soll ich denn das Tischtuch tun? Auf den Tisch?" „Du dumme Liese! Wozu willst du es auf den Tisch tun? Weißt du, wohin du es tust? Schieb es unter das Sofa, so weit wie möglich. Wenn es getrocknet ist, bügeln wir es und legen es auf." Tamara ging zur Tür, um zu öffnen. Ihre Beine zitterten. Sie blieb an der Tür stehen, horchte ein Weilchen, seufzte tief auf und fragte mit dünnem Stimmchen: „Muttilein, bist du es?" Die Mutter kam herein. „Was ist passiert?" fragte sie. 17

Tamara antwortete: „Nichts ist passiert." „Ich habe gedacht, Diebe sind hier eingedrungen — oder der Wolf hat euch aufgefressen." „Nein", sagte Tamara, „uns hat niemand aufgefressen." „Wo ist denn Nina", fragte die Mutter. „Nina? Ach, Nina . . . Ich weiß nicht, ich glaube, dort irgendwo im großen Zimmer . . . Was sie dort macht, weiß ich nicht." Die Mutter blickte Tamara verwundert an und sagte: „Sag mal, Tamara, warum hast du so schmutzige Hände und im Gesicht solche Flecke?" Tamara faßte sich an die Nase: „Wir haben gezeichnet", erwiderte sie. „Habt ihr denn mit Kohle gezeichnet?" „Nein", sagte Tamara, „wir haben mit Bleistift gezeichnet." Die Mutter hatte sich nun den Mantel 18

ausgezogen und ging in das große Zimmer. Sie trat ein und sah: alle Möbel im Zimmer waren verschoben, man wußte weder wo der Tisch noch wo der Stuhl zu stehen hatte, wo das Sofa und wo das Bücherregal. Unter dem Flügel kroch Nina herum und weinte laut. Die Mutter blieb in der Tür stehen und sagte: „Nina, Töchterchen! Was machst du denn da?" Nina steckte den Kopf unter dem Flügel vor und fragte: „Ich?" Sie war von oben bis unten schmutzig, sogar auf der Nase hatte sie Flecke! Tamara aber ließ sie nicht zu Worte kommen und sagte: „Ach, Muttilein, wir wollten dir helfen, den Fußboden aufzuwischen." „Das ist schön, ich danke euch dafür", antwortete die Mutter. 19

Dann ging sie auf Nina zu und sagte: „Es wäre ganz interessant zu erfahren, womit meine Tochter den Fußboden aufwischt." Sie beugte sich herunter und griff sich an den Kopf. „Ach, du liebe Güte!" rief sie. „Guckt doch mal her, sie wischt den Fußboden mit einem Taschentuch auf!" „Ist das eine dumme Liese!" sagte Tamara. Die Mutter seufzte. „Das soll nun eine Hilfe für mich sein!" Nina unter dem Flügel weinte und schluchzte noch lauter. „Das ist ja gar nicht wahr, Mutti, daß wir dir helfen. Wir haben die Waschwanne umgekippt." Die Mutter setzte sich müde auf den Hocker und sagte: „Das hat mir noch gefehlt. Welche Waschwanne?" „Die richtige Waschwanne, die aus Metall", erwiderte Nina. 20

„Wollt ihr mir vielleicht sagen, wie die Waschwanne hierhergekommen ist?" Nina erklärte: „Wir haben das Tischtuch gewaschen." „Welches Tischtuch? Wo ist das Tischtuch? Warum habt ihr es denn gewaschen? Das Tischtuch war doch sauber, ich habe es erst gestern aufgelegt." „Wir haben aus Versehen Tinte daraufgegossen." „Das wird ja immer schöner! Welche Tinte? Wo habt ihr die Tinte hergeholt?" Nina blickte Tamara an. „Wir haben uns die Tinte aus Vaters Arbeitszimmer geholt." „Wer hat euch das erlaubt?" Die Mädchen sahen sich an und schwiegen. Die Mutter saß still und dachte nach, dann machte sie ein finsteres Gesicht. „Was soll ich nun mit euch machen?" 21

Jetzt weinten beide Mädchen und sagten: „Bestraf uns." „Wollt ihr denn gern, daß ich euch bestrafe?" fragte die Mutter. Die Mädchen antworteten: „Nein, nicht gern." „Was meint ihr, wofür muß ich euch denn bestrafen?" „Wahrscheinlich dafür, daß wir den Fußboden aufgewischt haben." „Nein", sagte die Mutter, „dafür werde ich euch nicht bestrafen." „Dann dafür, daß wir die Wäsche gewaschen haben." „Nein", sagte die Mutter, „dafür werde ich euch auch nicht bestrafen, auch dafür nicht, daß ihr die Tinte vergossen und mit Tinte geschrieben habt, aber dafür, daß ihr ohne Erlaubnis aus Vaters Zimmer die Tinte geholt habt, dafür müßt ihr bestraft werden. Denn wäret ihr artige Mädchen 22

gewesen und nicht in Vaters Zimmer gegangen, hättet ihr weder den Fußboden aufzuwischen noch Wäsche zu waschen und die Wanne umzukippen brauchen, und es wäre auch nicht nötig gewesen zu lügen." Sie sah Tamara an. „Sei ehrlich, Tamara, weißt du wirklich nicht, warum du eine schmutzige Nase hast?" „Natürlich weiß ich es", antwortete Tamara. „Warum hast du es nicht gleich gesagt?" Tamara ließ den Kopf hängen. „Ich habe Angst gehabt." „Das ist schlecht", sagte die Mutter. „Hast du Dummheiten gemacht, dann mußt du auch für sie geradestehen." „Wir wollten alles wiedergutmachen", sagte Tamara. „Ihr wolltet und konntet nicht", entgegnete die Mutter. 23

Dann blickte sie sich um und fragte: „Wo ist denn das Tischtuch? Ich sehe es nicht." Nina sagte: „Das Tischtuch ist unter dem Sofa!" „Was macht es denn dort?" „Es trocknet dort." Die Mutter holte das Tischtuch unter dem Sofa hervor und setzte sich wieder auf den Hocker. „Das ist eine Plage!" sagte sie. „Was war das für ein hübsches Tischtuch! Und seht nur einmal her, wie es jetzt aussieht. Das ist doch kein Tischtuch mehr, das ist ein Scheuerlappen." Die Mädchen weinten wieder lauter, die Mutter aber sagte: „Ja, meine lieben Mädelchen, da habt ihr mir Mühe bereitet. Ich wollte erst am Sonnabend große Wäsche waschen, aber nun muß ich gleich darangehen. Los, ihr ungeschickten Waschfrauen, zieht euch um!" 24

Die Mädchen erschraken. „Warum?" fragten sie. „Warum? Weil man in guten Kleidern weder Wäsche wäscht noch Dielen aufwischt. Zieht eure Kittel an und folgt mir schnell in die Küche." Während die Mädchen sich umzogen, hatte die Mutter in der Küche schon Gas angezündet und auf dem Herd drei große Töpfe aufgesetzt. In einem Topf war Wasser, um den Fußboden aufzuwischen, im zweiten, um Wäsche zu kochen, im dritten lag das Tischtuch. Die Mädchen fragten: „Warum hast du das Tischtuch allein aufgesetzt? Das Tischtuch ist doch nicht daran schuld, daß es schmutzig ist!" „Natürlich ist das Tischtuch nicht daran schuld", antwortete die Mutter, „aber dennoch werden wir es allein waschen müssen, sonst wird unsere ganze Wäsche 26

blau. Ich glaube aber schon, daß man dieses Tischtuch nicht mehr rein bekommen wird, wahrscheinlich werden wir es blau färben müssen." „Ach, das wird hübsch aussehen!" riefen die Mädchen. „Nein", sagte die Mutter, „ich glaube nicht, daß es sehr schön aussehen wird. Wenn es schön aussähe, würden die Menschen alle Tage Kleckse auf die Tischtücher machen." Dann mahnte sie: „Nun aber genug geschwatzt, jetzt nimmt jede von euch einen Lappen und hilft den Fußboden aufwischen." Die Mädchen fragten: „Richtig?" „Was habt ihr denn gedacht?" erwiderte die Mutter. „Falsch habt ihr es ja schon gemacht, jetzt wollen wir es richtig machen." Und nun begannen die Mädchen, den 28

Fußboden richtig aufzuwischen. Die Mutter wies jedem von ihnen eine Ecke an und sagte: „Paßt genau auf, wie ich es mache, und wischt dann ebenso auf. Dort, wo ihr aufgewischt habt, tretet nicht mehr auf den sauberen Fußboden. Laßt keine Pfützen stehen, sondern wischt so lange, bis es trocken ist." Die Mutter krempelte sich die Ärmel auf und begann zu wischen. Sie machte es so schnell und gewandt, daß die Mädchen Mühe hatten, es ihr gleichzutun. Selbstverständlich geriet es ihnen nicht so gut wie der Mutter. Aber sie gaben sich große Mühe. Nina hatte sich sogar hingekniet, um es besser zu machen. Die Mutter sagte zu ihr: „Nina, vielleicht legst du dich noch auf den Bauch! Wenn du dich noch einmal schmutzig machst, müssen wir dich auch noch in der Waschwanne waschen." 29

Dann ging die Mutter aus dem Zimmer hinaus, und Nina sagte leise zu Tamara: „Weißt du was, ich habe die Apfelsinen gesehen!" „Wo sind sie?" fragte Tamara schnell. „Im Netz, wo das Fleisch drin liegt. Weißt du, wieviel? Drei Stück!" Tamara überlegte und sagte dann: „Du kannst jetzt lange warten, bis wir Apfelsinen bekommen!" In dem Augenblick kam die Mutter herein und sagte: „Nun, ihr Scheuerfrauen, nehmt eure Eimer und Lappen und kommt in die Küche. Wir wollen jetzt Wäsche waschen!" Die Mädchen fragten: „Richtig Wäsche waschen?" „Jetzt werdet ihr alles richtig machen!" sagte die Mutter. Und die Mädchen wuschen mit der Mutter zusammen richtig die Wäsche. Sie spülten 30

sie, wrangen sie aus und hängten sie oben auf dem Boden auf die Leine zum Trocknen. Ais die Arbeit fertig war, gab ihnen die Mutter Mittagbrot. Es gab Suppe und Schwarzbrot, das dick mit Butter bestrichen war. Noch niemals in ihrem Leben hatte es den Mädchen so gut geschmeckt wie an diesem Tage. Als sie gegessen hatten, holte die Mutter das Netz aus der Küche und sagte: „Und jetzt bekommt jeder eine Apfelsine." „Und wer bekommt die dritte?" wollten die Mädchen wissen. Die Mutter sagte: „Ach, schaut mal an, ihr wißt schon, daß es drei sind?" „Muttilein", riefen die Mädchen, „weißt du, wer die dritte, die allergrößte, bekommt? Die bekommst du!" „Nein, nein, Mädelchen", sagte die Mutter, „warum soll ich denn die größte 32

kriegen? Ihr habt doch heute doppelt soviel gearbeitet wie ich. Ihr habt zweimal den Boden aufgewischt und zweimal das Tischtuch gewaschen." Nina sagte: „Aber die Tinte haben wir nur einmal ausgegossen." Die Mutter lächelte: „Nun, weißt du, wenn ihr die Tinte zweimal ausgegossen hättet, dann hätte ich euch bestraft." „Ja", sagte Nina, „aber jetzt hast du uns nicht bestraft!" „Wartet nur, vielleicht bestrafe ich euch doch noch", drohte die Mutter lachend. Aber die Mädchen wußten, jetzt würden sie keine Strafe mehr bekommen. Sie umarmten ihre Mutti und küßten sie viele Male, dann suchten sie ihr die schönste und größte Apfelsine heraus. Und das war richtig.

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ZWEI F R E U N D I N N E N L. Woronkowa

Es war ein heißer Tag. Tanja und Aljonka liefen die Straße entlang — am Teich und an den Ställen vorbei — zum Dorf hinaus. Kaum lag das Dorf hinter ihnen, so säumte auch schon hohes Getreide zu beiden Seiten den Weg. Die reifen Ähren nickten und wiegten sich leise. „Sieh mal, Aljonka", sagte Tanja, „wie der Roggen sich vor uns neigt. Er begrüßt uns, nicht wahr?" „Es gehört sich auch so. Er kennt uns doch", antwortete Aljonka. Sie lauschte. „Hör mal, Tanja, es klappert irgendwo." Tanja sprang auf einen Baumstumpf. „Ich seh's!" rief sie. „Die Mähmaschine arbeitet, und die Mutti lädt Getreide auf 34

den Wagen. Komm, wir laufen schnell hin und sehen uns das an." Doch Aljonka hielt sie zurück. „Warum willst du denn durch das Getreide laufen? Wir kommen gleich an ein gemähtes Feld, dann können wir über die Stoppeln rennen." Während Tanja und Aljonka über das Stoppelfeld liefen, hatte die Mutter den Wagen vollgeladen. Die Garben lagen kreuzweise übereinander, mit den Ähren nach innen. Damit sie nicht rutschten, zog die Mutter eine Leine fest über die Fuhre und setzte sich in die Mitte. „Komm schnell", rief Aljonka, „wir fahren mit!" Doch Tanja hörte nicht. Sie sah zu dem großen, wogenden Roggenfeld hinüber, das hinter der kleinen Schlucht lag. Aljonka zog Tanja am Ärmel: „Schnell, Tanja! Klettern wir auf den Wagen!" 36

„Sieh doch mal, Aljonka", sagte Tanja, ohne auf sie zu hören, „dort fährt ein Mähdrescher!" Aljonka schaute auf das Feld hinaus. „Ja, ein richtiger Mähdrescher!" „Da mal mitzufahren, das wäre was!" „Auf dem Erntewagen ist es auch schön." „Ach was! Wir sind doch schon oft auf einem Erntewagen gefahren, als wir noch klein waren! Was ist das schon, ein Erntewagen! Der wird doch bloß von einem Pferd gezogen. Das da ist aber eine Maschine! Oben hat sie ein Steuerrad. Unser Großvater sagt, daß es auf Schiffen auch solche Steuerräder gibt — zum Lenken. Verstehst du?" Aljonka nickte. „Ich verstehe schon." Das Pferd zog den beladenen Wagen vorsichtig an. „Fahrt ihr mit, oder bleibt ihr hier?" rief die Mutter von der Fuhre herunter. 37

„Wir bleiben hier!" antwortete Tanja. „Na, dann bleibt", sagte die Mutter, „wenn ich das nächste Mal herkomme, werde ich euch mitnehmen." Die Mähmaschine klapperte und warf einen Armvoll Roggen nach dem anderen auf die Stoppeln. Fröhlich banden die Frauen Garben und stellten sie für den Abtransport bereit. Es kamen noch drei Pferdefuhrwerke aufs Feld gefahren, um Garben einzuholen. Von dem abgemähten Feld rollten immer neue Erntewagen zur Tenne. Tanja ging immer weiter und weiter zu der kleinen Schlucht hinüber, wo sich auf dem weiten Roggenfeld eine wunderbare Maschine langsam vorwärts bewegte — der Mähdrescher. Aljonka folgte ihr zögernd. Sie mochte nicht zurückbleiben, aber sie hatte auch keine Lust, mitzugehen. Das Feld war 38

stachlig, und Aljonka blieb alle Augenblicke stehen. „Au, wie das pikt! Wozu müssen wir eigentlich zum Mähdrescher gehen? Wären wir lieber mit dem Erntewagen mitgefahren!" Als sie auf einen Weg kamen, hörte Aljonka auf zu klagen. Die Freundinnen liefen auf das weite Feld hinaus. Ein Trecker kam ihnen entgegen, und hinter ihm ratterte im Schlepp der Mähdrescher. „Bei ihm dreht sich auch ein Flügel", sagte Aljonka, „genau wie bei der Mähmaschine." „Ja, tatsächlich", sagte Tanja, „er legt aber den Roggen nicht auf die Erde, er zieht ihn hinauf! Siehst du?" „Nein, er wirft ihn auch ab", erwiderte Ajonka streitsüchtig. „Sieh doch, da hat er einen ganzen Haufen auf das Stoppelfeld geworfen! Und da, noch mehr." 39

„Das ist doch kein Roggen! Das ist doch leeres Stroh!" Von weitem klangen helle Stimmen herüber, und auf dem abgemähten Hang leuchteten farbige Turnhemden, Kleider und Tücher. „Was denn, alle unsere Kinder sind hier?" meinte Tanja erstaunt. „Vielleicht wollen sie Garben aufstellen?" „Nein, sie wollen sicher Ähren sammeln", fiel Aljonka ein. „Komm, Aljonka, wir helfen Ähren sammeln." „Komm!" Aljonka war gleich dabei. Tanja und Aljonka liefen zu den Kindern. Alle Schüler und Pioniere aus dem Kolchos waren auf dem Feld: Jura, der Sohn des Kolchosvorsitzenden, Wanja, Nina, Petja, Njura und noch andere. Wer sollte sie alle aufzählen! Sie gingen in einer Reihe nebeneinander über das abge40

mähte Feld und sammelten die liegengebliebenen Ähren auf, die einen in Beutel, die anderen in ihre Schürzen. Njura hatte Tanja und Aljonka zuerst entdeckt. „Was wollt ihr denn hier?" fragte sie. „Ihr geht doch noch nicht zur Schule." „Na, und wenn schon! Wir kommen auch bald in die Schule", antwortete Tanja. „Bald! Heute seid ihr aber noch keine Schülerinnen!" Der Pionierleiter Wanja trat zu ihnen. „Was streitet ihr euch ?" „Schau mal", sagte Njura, „sie sind zum Ährenlesen gekommen, dabei sind sie noch nie zur Schule gegangen." „Desto besser", sagte Wanja, „sie sind noch keine Schüler und wollen doch schon helfen." Er stellte Tanja und Aljonka neben Njura. „Paßt gut auf", sagte er, „und laßt keine 42

Ähren liegen. Das Feld muß sauber werden." „Tanja, wohin willst du denn die aufgesammelten Ähren legen?" fragte Aljonka. „Ich? In die Schürze. Und du?" „Ich habe keine Schürze!" „Na, dann tu alles in meine hinein. Wir sammeln gemeinsam." Die Kinder gingen nebeneinander über das Feld, sangen, plauderten und lasen Ähren auf. Die Stoppeln knisterten unter ihren Füßen. In ihren Schürzen und Beuteln raschelten die trockenen Ähren. Uber ihnen aber schien am blauen Himmel die Augustsonne und sandte ihre letzten heißen Strahlen hinab. „Ich finde und finde keine!" sagte Aljonka ärgerlich. „Ich habe auch erst drei gefunden", sagte Tanja, „davon ist eine noch kaputt!" 43

Njura hörte es und lachte: „Ihr seid aber schlau, ärgert euch, daß keine Ähren zu finden sind, so ist eben gut gemäht worden!" Die Kinder gingen weiter übers Feld. Plötzlich rief Jura: „Ein Nest!" Alle liefen herbei und umringten Jura, um das Nest zu sehen. Auch Aljonka kam schnell herbei. Tanja blieb etwas zurück, sie nahm ihre Schürze ab und legte sie auf die Stelle, wo sie aufgehört hatte zu sammeln. Das Nest war klein und aus trockenen Gräsern gebaut. Nur einige rötliche Rinderhaare lagen darin. „Wo sind denn die Vögelchen?" fragte Aljonka. Alle lachten. „Was dir so einfällt! Die Vögelchen sind doch schon längst groß, sie rüsten zum Flug nach dem Süden." 44

„Was ist das für ein Nest?" fragte Tanja. Njura lachte wieder. „Was für ein Nest? Wahrscheinlich ein Hühnernest." Doch Wanja erwiderte: „Lach nicht! Tanja fragt ganz richtig. Jede Vogelart hat ihr besonderes Nest. Welcher Vogel baut sein Nest im Roggenfeld? Wer weiß es?" „Die Lerche!" schrien die Kinder. „Die Wachtel!" „Und welchem Vogel gehört dieses Nest?" „Der Wachtel!" „Nein, nicht der Wachtel." Wanja nahm das Nestchen in die Hand. „Das ist ein Lerchennest", sagte er. „Die Wachtel legt ihre Eier direkt auf die Erde. Sie scharrt eine kleine Vertiefung, legt etwas weiches Gras oder Stroh hinein und brütet hier ihre Eier aus. Wir nehmen dieses Nestchen mit in unsere Pionierecke. Und nun geht alle an die Arbeit, Kinder. 46

Macht da weiter, wo ihr aufgehört habt, laßt keinen Schritt aus." Die Kinder liefen zurück, um sich auf ihre Plätze zu stellen, doch sie wußten nicht mehr, wo sie zu sammeln aufgehört hatten. Nur Tanja fand ihren Platz, weil dort ihre hellblaue Schürze mit den Ähren lag. „Tüchtig, Tanja", sagte Wanja. „Habt ihr das gesehen? Sie geht noch nicht zur Schule und ist doch die Gescheiteste von uns allen." Und nun sagten alle: „Unsere Tanja ist zwar klein, aber gescheit. Sie wird gewiß eine gute Schülerin." Nur Njura sagte nichts. Sie stellte sich still neben Tanja und machte sich an das Ährenlesen. Die Kinder gingen weiter über das Feld, die trockenen Stoppeln knisterten wieder unter ihren Füßen, und die Ähren raschel47

ten in den Schürzen und Beuteln. Schneeball aber, der weiße, zottige Hund, lief herum und suchte Mäuse. Auf einmal blieb er stehen und bellte. „Was hast du, Schneeball?" fragte Tanja. Der Hund sah Tanja an und bellte wieder. „Ich werde mal nachsehen", sagte Aljonka. Sie steckte ihre Ähren in Tanjas Schürze und lief zu dem Hund. „Au! Hier ist ja ein Igel! Hier auf dem Pfad läuft er!" rief sie und schlug die Hände zusammen. Die Kinder wollten den Igel sehen. Jetzt aber vergaßen sie nicht, ihre Schürzen und Beutelchen dahin zu legen, wo sie aufgehört hatten zu sammeln. Der Igel sah die Kinder, rollte sich zu einem Knäuel zusammen und schnaufte. Man sah weder die Pfötchen noch sein schwarzes Schnäuzchen — nur Stacheln, die nach allen Richtungen standen. 48

„Den nehmen wir auch mit, für unsere ,lebende Ecke'!" sagte Wanja. „Pioniere, wer von euch kann den Igel nehmen?" „Ich kann es!" rief Jura. Er zog flink sein Turnhemd aus, deckte es über den Igel und rollte ihn in das Hemd ein, dann nahm er das Bündel vorsichtig auf den Arm. Tanja tat der Igel leid. „Nicht mitnehmen", sagte sie, „laßt ihn auf dem Feld herumlaufen, bei euch wird er sich langweilen." „Nein, langweilen wird er sich nicht", antwortete Jura, „wir haben noch einen Igel. Der langweilt sich allerdings. Doch jetzt, zu zweit, werden sie sich wohl fühlen." „Vielleicht vergeßt ihr, sie zu füttern", sagte Tanja. „Wie kann man so etwas vergessen!" Jura wurde ärgerlich. „Wir sind doch Pioniere!" 50

„Du gehst ja selbst bald zur Schule", sagte Petja zu Tanja, „dann wirst du sie füttern." Tanja war erfreut. „Ja? Darf ich denn das?" „Warum denn nicht? Du wirst doch auch Pionier." „Au fein!" meinte Tanja lächelnd. Dann streichelte sie den im Turnhemd eingerollten stachligen Igel und sagte: „Na, Igelchen, fauche nicht! Wir werden dich schon füttern. Milch bekommst du auch, wirst schon sehen." Als alle Kinder wieder an das Ährenlesen gingen, sagte Aljonka: „Was könnten wir noch für die Pionierecke finden?" „Ich weiß nicht", antwortete Tanja, „wir werden gut aufpassen, vielleicht begegnet uns noch etwas." Doch die Kinder erreichten nun den Weg. Wanja sagte: „Kinder, wir gehen jetzt 51

nach Hause. Die Ähren aber wollen wir alle in einen Sack schütten." Wanja hielt den großen Sack auf, und alle Kinder schütteten ihre Ähren hinein. Auch Tanja und Aljonka schütteten den Inhalt ihrer blauen Schürze in den Sack. Jeder hatte etwas gesammelt. „Seht ihr, wir haben auch dem Kolchos geholfen!" sagte Tanja fröhlich. „Und ich bin noch gar nicht müde!" „Ich bin auch nicht müde", stimmte Aljonka zu. „Komm, wir wollen rennen!" Tanja war einverstanden: „Rennen wir!" Sie faßten sich bei den Händen und liefen den weichen, sonnigen Feldweg entlang. Schneeball hob seinen zottigen Schwanz und lief vergnügt hinterdrein. Tanja und Aljonka ließen die kleine Schlucht hinter sich und kamen auf das nahe Feld, wo die Mähmaschine arbei52

tete. Mit Getreide beladene Erntewagen rollten vom Feld zur Tenne. „Sieh mal!" rief Aljonka. „Dort auf dem Wagen fährt deine Mutter. Sie ist sicher schon zum dritten Male hier, und wir haben uns die ganze Zeit nicht sehen lassen." Tanja winkte fröhlich. „Muttichen, nimm uns zu dir hinauf!" Die Mutter ließ das Fuhrwerk vom Feld auf den festen Weg rollen und brachte dann das Pferd zum Stehen. „Nun klettert herauf!" Tanja und Aljonka eilten dem beladenen Wagen zu. Klettert herauf! Gut gesagt! Wie soll man aber hinaufkommen? Die Fuhre stand da, breit wie ein Backofen. Die Mutter sah zu den Mädchen hinunter und sagte lachend: „Was lauft ihr denn um den Wagen herum? Macht, daß ihr heraufkommt!" 53

„Wo soll man sich denn festhalten?" „Stell dich auf die Deichsel", sagte die Mutter zu Tanja, „und nun steige dem Pferd auf den Rücken . . . Los, los, hab keine Angst!" Tanja kletterte ängstlich von der Deichsel auf den Pferderücken. Das Pferd stand ruhig da und schüttelte nur ab und zu den Kopf, um die Fliegen zu vertreiben. Sein Fell war glatt und warm. „Nun gib mir die Hand und komm herauf!" sagte die Mutter. Im Handumdrehen saß Tanja neben der Mutter auf der breiten Fuhre. „Und ich?" fragte Aljonka. „Und du machst es genauso", antwortete die Mutter. „Hast doch gesehen, wie Tanja heraufgekommen ist. Keine Angst! Komm, ich reiche dir die Hand!" „Komm, komm!" rief Tanja. „Hier ist es schön!" 54

Aljonka faßte Mut und kletterte auch nach oben. „Seid ihr nun alle da", fragte die Mutter, „oder ist noch einer unten?" „Wir sind alle hier!" antwortete Tanja. Plötzlich drang ein leises Jaulen zu ihnen herauf. Schneeball stand neben dem Pferd, wedelte mit dem Schwanz und sah bittend nach oben. „Du willst wohl auch auf den Wagen?" Die Mutter lachte. „Nein, nein, du kannst zu Fuß gehen. Wir haben jeder zwei Beine, du aber hast vier." Die Mutter zog an den Zügeln, und das Pferd setzte sich in Bewegung. Der Wagen schwankte leicht, Tanja und Aljonka saßen hoch oben zwischen den dichten, warmen Ähren und hielten sich an einer Leine fest. Es duftete nach frischem Stroh, die Garben waren straff 56

und glatt, und auf den Halmen spielten Sonnenstrahlen. Der Wagen fuhr langsam den Feldweg entlang und bog zum Dreschschuppen ein. Neben dem Dreschschuppen standen hohe Strohschober. Die Mutter kletterte von der Fuhre, führte das Pferd an einen Schober heran und band die Leine los, die die Garben zusammenhielt. „Wollt ihr nun herunterklettern oder nicht?" rief sie den Mädchen zu. „Nein, wir wollen nicht!" antwortete Tanja. „Wir wollen nicht!" wiederholte auch Aljonka. Sie lachten und gruben sich noch tiefer in die Garben ein. „Na, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als euch zusammen mit den Garben abzuladen", sagte der Brigadeleiter, Onkel Saweli. 57

Er stemmte sich mit einer Schulter gegen die Fuhre, der Wagen neigte sich zur Seite, die Garben kamen ins Gleiten und rutschten herunter. „Au, au! Wir fallen!" schrien Tanja und Aljonka. Sie lachten und griffen nach den Garben. Doch die Fuhre neigte sich immer mehr zur Seite, die Wagenräder hoben sich an einer Seite hoch, und die Garben fielen zur Erde. Dazwischen zappelten lachend Tanja und Aljonka. Der Hund schaute zuerst, dann sprang er freudig bellend zu den Mädchen in den Garbenhaufen. Mutter und Onkel Saweli aber sahen zu und lachten mit. „So werden bei uns Fahrgäste abgesetzt!" sagte Onkel Saweli. „Jetzt wißt ihr es!" „Wir sind wie auf einer Rodelbahn 58

heruntergerutscht!" antwortete Tanja. „Ich habe kein bißchen Angst gehabt!" „Nicht ein bißchen!" bestätigte auch Aljonka. Die Mädchen krochen zwischen den Garben hervor und klopften ihre Kleider ab. Die Mutter warf die letzten Garben vom Wagen hinunter und sagte: „Steigt auf, ich fahre euch nach Hause." „Wir fahren noch nicht", antwortete Tanja, „wir wollen helfen." „Na, dann helft", sagte die Mutter und fuhr davon. „Tanja, was wollen wir denn helfen?" fragte Aljonka. „Man wird uns schon etwas zu tun geben." Am Dreschschuppen standen schon drei Schober. Daneben wurde noch einer gelegt. Onkel Kusma packte die Garben, die ihm die flinke Warja zureichte. Er packte sie im Ring fest aneinander, mit 59

den Ähren zur Mitte. Wenn es nun regnen sollte, so würde nur das Stroh naß werden, die Ähren in der Mitte aber trocken bleiben. Der Schober wurde höher und höher, und es war anstrengend für Warja, die schweren Garben nach oben zu werfen. „Warja, wir möchten auch Garben werfen!" sagte Tanja. Doch Warja antwortete: „Ihr schafft es nicht, es ist zu schwer. Geht lieber auf die Tenne, dort könnt ihr helfen." Auf der Tenne ging es hoch her. Die Dreschmaschine brummte, das Stroh raschelte. Die Jungen, die das Stroh abfuhren, schrien ab und zu ihre Pferde an. Die Nachbarin Marja reichte die Garben in die Dreschmaschine. Die Dreschmaschine ergriff unermüdlich eine nach der anderen mit ihren eisernen Walzen. Tante Marja hatte sich in ein Tuch gehüllt. 60

Ein dichter Staubwirbel stand über der Dreschmaschine. „Dort hinauf klettern wir nicht", sagte Aljonka, „dort ist es zu staubig." „Und wenn schon", antwortete Tanja. „Es muß sein!" Onkel Saweli hörte das. „Ihr dürft nicht nach oben", sagte er, „die Arbeit da muß verstanden sein." „Onkel Saweli, wo sollen wir helfen?" „Geht an die Worfelmaschine — den Abfall wegharken." Die Worfelmaschine klapperte lustig, über ihr wirbelten kleine, leichte Strohstückchen in der Luft. Unten aber kamen in einer Rinne reine, schwere Körner geflossen. Zwei Mädchen fegten vorsichtig Strohstückchen und Ährenreste ab, die auf die Körner herunterfielen. „Gibt es noch einen Besen?" fragte Tanja. 61

„Wir werden auch den Schmutz wegfegen." „Ihr fegt womöglich zusammen mit dem Schmutz auch die Körner weg", sagte eines der Mädchen. „Nehmt euch lieber eine Harke und harkt das Stroh von der Dreschmaschine weg." Die Mädchen holten sich unter einem Vordach Harken und fingen an, das Stroh wegzuharken. Es war leicht und hell wie eine Wolke. „So ist es recht!" riefen ihnen die Kolchosbäuerinnen zu, die auch Stroh beiseite harkten. „Flinker, flinker, zum Trödeln ist jetzt keine Zeit!" Die Harken flogen nur so, das Stroh raschelte. Tanja und Aljonka gaben sich große Mühe. Plötzlich läutete weit im Dorf eine Glocke. „Macht Schluß", sagte Onkel Saweli, „es hat zu Mittag geläutet!" 62

Die Dreschmaschine surrte leiser und stand dann ganz still. Die Worfelmaschine hörte auf zu klappern. Onkel Saweli schaufelte mit einer großen Holzschippe das Korn zu einem Haufen zusammen und glättete ihn. Tanja und Aljonka trugen ihre Harken unter das Vordach zurück. „Ich habe eine ganz nasse Stirn", sagte Tanja, „und du?" „Ich auch", antwortete Aljonka, „die Stirn ist naß und der Hals auch. Und alles ist voll Stacheln." Tanja und Aljonka suchten Strohstückchen und stachlige Ährengrannen aus ihrem Haar heraus und klopften ihre Kleider ab. Unterdessen war Tanjas Großvater auf die Tenne gekommen. „Großvater!" rief Tanja. „Aljonka und ich haben Stroh weggeharkt!" 64

„Tüchtig!" sagte der Großvater. „Das hört man gern." „Großvater, und du? Willst du auch dreschen helfen?" „Nein, ich werde das Korn bewachen, bis die Leute zu Mittag gegessen haben. Denn man kann nicht wissen, Vieh kann sich hierher verirren, Vögel können angeflogen kommen." „Na, wir gehen jetzt, Großvater", sagte Onkel Saweli. „Paß gut auf und schlaf nicht ein." „Ich werde schon nicht einschlafen", antwortete der Großvater. „Macht ruhig Mittag. Ich weiß wohl, was das Getreide wert ist!" Alle verließen die Tenne — Onkel Saweli, Onkel Kusma und auch die Kolchosbäuerinnen. Es war still geworden. „Und ihr Vögelchen? Was hockt ihr hier?" 65

fragte der Großvater. „Geht nach Hause Mittag essen — ihr habt euch doch sicher müde gearbeitet." „Wir sind aber nicht müde", antwortete Tanja. „Wir wollen mit dir das Getreide bewachen." Tanja hockte sich neben den Roggenhaufen. Sie strich über die silbrigen Körner, schöpfte sie mit vollen Händen und ließ sie zwischen den Fingern zurückfließen. Der Roggen lag vor ihr wie ein Berg, und jedes einzelne Korn glänzte, als wäre es aus Metall geprägt. Der Großvater setzte sich unter das Vordach auf die Garben. Tanja und Aljonka machten es sich neben ihm bequem und erzählten dem Großvater: „Wir haben heute auf dem Feld Ähren aufgelesen!" „Und beim Ährenlesen fanden wir einen Igel." „Und ein Nest haben wir auch gefunden!" 66

„Doch das Nestchen war ganz leer", sagte Aljonka, „nicht ein einziges Vögelchen war darin." „Na ja, junge Vögel gibt es jetzt nicht", sagte der Großvater. „Sie sind jetzt alle groß und flügge und rüsten zu einer weiten Reise. Es wird auch Zeit für sie, nach den warmen Ländern zu fliegen. Der Monat September steht vor der Tür, und der Herbst schreitet schon durch den Wald und schmückt die Bäume." Tanja sann nach. Sie erinnerte sich, wie im Frühjahr Schwäne aus den warmen Ländern nach Norden gezogen waren. Ihre Rufe waren damals über dem Dorf erklungen. Die Gänse auf der Dorfstraße hatten ihre Köpfe gehoben und gehorcht. „Großvater, werden die Schwäne jetzt wieder in die warmen Länder fliegen?" „Ja, und auch die Lerchen fliegen fort und die Kraniche. Ich habe selbst einmal ge67

sehen, wie Kraniche übers Meer geflogen sind." „Wo denn, Großvater?" „Ich war damals auf der Krim in einem großen Erholungsheim." „Großvater, was ist denn das — die Krim?" „Die Krim ist eine wunderschöne Gegend. Die Berge reichen bis an das Meer hinan. Eine Welle nach der anderen rollt ans Ufer. Eines Morgens saß ich am Strand, sah auf die blauen Wellen und hörte auf ihr Rauschen. Plötzlich vernahm ich bekannte Stimmen: ,Kurly! Kurly!' Sollten das etwa Kraniche sein? Ich hob den Kopf und sah sie über den Bergen fliegen. Sie flogen immer weiter, immer weiter, übers Meer, ans jenseitige, ans türkische Ufer. Von Zeit zu Zeit schrien sie so kläglich, als ob sie noch gar keine Lust hätten, ins fremde Land zu fliegen; 68

es war, als nähmen sie Abschied von der Heimat." „Ach, Großvater", flüsterte Tanja, „sie tun mir so leid!" „Das ist nun mal so", sagte der Großvater, „die Heimat ist allen teuer. Doch die Vögel vergessen ihre heimatlichen Plätze nicht. Sie lassen die Kälte vorübergehen und machen sich auf den Heimweg — dann freudig und singend." Tanja wischte sich mit der Hand über die Augen. „Und während wir uns hier unterhalten", fuhr der Großvater fort, „kommen die Fohlen unserem Roggenhaufen immer näher." Tanja sprang sofort auf. „Wo?" Die Fohlen weideten in der Nähe auf einer kleinen Wiese. Immer nur Gras zupfen, das wird auf die Dauer langweilig; so kamen sie vorsichtig an den Dreschschuppen heran und wollten von 70

dem Brotgetreide kosten. Tanja und Aljonka sausten unter dem Vordach hervor, riefen laut und scheuchten die Tiere. Auch Schneeball kam plötzlich angesprungen und bellte. Da bekamen die Fohlen Angst und liefen zurück auf die Wiese. „Wo warst du denn, Schneeball?" fragte Tanja erstaunt. „Ich dachte, du wärst längst zu Hause." „Er hat wahrscheinlich zwischen den Garben geschlafen", sagte Aljonka. „Sieh doch, wieviel Stroh noch an seinem Schwanz hängt!" Tanja und Aljonka setzten sich wieder zum Großvater, und der Großvater erzählte ihnen auch noch von Schwalben, die im Fluge einen Zug überholen, und auch von der Wiesenknarre, die nicht gern fliegt und lieber zu Fuß geht. „Großvater", bemerkte Tanja, „du sagst, 71

daß der Monat September vor der Tür steht. Weißt du auch, daß Aljonka und ich am ersten September in die Schule gehen?" „Meine Mutti hat mir schon ein Täschchen für die Fibel genäht", hörte man Aljonkas Stimmchen. „Und mir die Großmutter", sagte Tanja, „mein Täschchen ist rot gepaspelt." „Na, dann viel Glück!" antwortete der Großvater. „Da werdet ihr ja bald aus Büchern vorlesen, und ich werde zuhören. Meine Augen sind schon müde." Da läutete im Dorf die Glocke, und der Großvater sagte: „Nun, unsere Wache ist zu Ende. Gleich kommen die Leute zurück, und wir gehen Mittag essen. Lauft nach Hause, Vögelchen!" Tanja und Aljonka liefen davon. Kaum hatte Tanja das Haus betreten, so rief sie: „Großmutter, gib mir bitte schnell 72

etwas zu essen. Aljonka und ich haben heute den ganzen Tag dem Kolchos geholfen." Am Morgen erschien Aljonka mit einer großen Sonnenblume in der Hand. Die Sonnenblume war groß wie ein Korb und ganz voll schwarzer, seidig glänzender Kerne. Aljonka zog einen Kern nach dem anderen heraus und jedesmal blieb ein helles, leeres Nestchen zurück. Tanja legte gerade ihre Puppen schlafen. Am Vorabend hatte sie das vergessen, und die Puppen mußten die ganze Nacht draußen sitzen, morgens waren sie vom Tau ganz naß gewesen. „Tanja, wo helfen wir heute?" fragte Aljonka und zupfte noch immer Kerne aus der Sonnenblume. „Ich weiß nicht, vielleicht wieder auf der Tenne." 74

„Geht lieber zum Gärtner, dem Onkel Timofei", sagte die Großmutter, „er hat heute Leute zum Äpfelpflücken bestellt, doch es fanden sich nur wenig bei ihm ein, die meisten sind auf dem Feld oder beim Dreschen." Die Freundinnen teilten sich die Sonnenblume und machten sich auf den Weg zu Onkel Timofei. Als Kolja, Aljonkas Bruder, hörte, daß die Mädchen Äpfel pflücken wollten, ging er auch mit. „Zum Strohharken bist du nicht gekommen", sagte Aljonka, „aber wenn du etwas von Äpfeln hörst, da bist du gleich dabei!" Ohne zu antworten, trabte der Kleine ihnen nach. Der Kolchosgarten war von einem dichten Zaun und Pappeln umgeben. Die Bäume standen gerade wie eine Wand und 75

boten dem Garten Schutz vor kalten Winden. Kaum merklich rauschten ihre silbrigen Blätter. Das Gartentor war offen. Nahe beim Tor stand eine Strohhütte. Neben der Hütte waren neue Bretterkisten aufgestapelt, hier lagen auch frisches gelbes Stroh und zu Bergen gehäufte Äpfel. Großvater Anton packte die Äpfel in die Kisten, und seine Enkelkinder halfen ihm dabei. Durch die Bäume hindurch leuchteten hier und da die bunten Tücher und Blusen der Frauen, die Äpfel von den Zweigen pflückten. Tanja, Aljonka und Kolja kamen in den Garten und blieben stehen. Onkel Timofei sah sie. „Ihr möchtet wohl ein Äpfelchen?" fragte er. „Ja", sagte Kolja. „Nein", sagte Tanja rasch und zupfte den kleinen Jungen ärgerlich am Ärmel. „Wir wollen helfen." 76

„Das ist gut, Kinder!" sagte Onkel Timofei. „Ich brauche dringend Hilfe, ich habe heute so wenig Leute." Onkel Timofei ließ sie die Falläpfel, die unter den Bäumen lagen, auf einen Haufen sammeln. „Wenn euch ein Äpfelchen gefällt", sagte er, „eßt es ruhig auf, doch von den Bäumen dürft ihr nichts pflücken." Die Kinder gingen einzeln durch den großen, weiten Garten. Was war das für ein herrlicher Garten! Tanja wußte nicht, wohin sie zuerst sehen sollte: Nach unten, um Falläpfel zu suchen, oder hinauf zu den Apfelbäumen. Über ihrem Kopf hingen Äpfel: rote und rosafarbene, gelbe, rotbäckige und auch blasse und grüne mit dunkelroten Streifen. „Was gehst du denn herum, guckst nur und sammelst nicht?" fragte Aljonka. „Sieh mal, wieviel ich schon aufgelesen77

habe, und zwei Äpfelchen habe ich schon gegessen." Tanja besann sich und sammelte nun auch Falläpfel auf, sie guckten hier und da aus dem Gras heraus. Manche waren angestoßen, andere wurmstichig oder noch unreif. Tanja sammelte sie alle in ihre blaue Schürze. Und als sie einen rotbäckigen, mürben Apfel fand, sagte sie: „Das Äpfelchen, das euch gefällt, dürft ihr aufessen. Dieses hier gefällt mir sehr", und sie aß das Äpfelchen. Die drei Kinder gingen weiter durch den Garten, sammelten Äpfel, trugen sie zur Hütte und schütteten sie auf einen Haufen. Aljonkas kleiner Bruder sammelte nicht soviel, wie er aß. Zum Schluß langweilte es ihn, nur Falläpfel aufzulesen. Von einem Zweig sahen große runde Äpfel auf ihn herab. Sie waren dunkelrot, fast braun. Kolja berührte den Zweig 78

leicht, dann schüttelte er ihn einmal — aber die Äpfel fielen nicht herunter. Doch plötzlich löste sich oben ein großer Apfel vom Zweig, rauschte durch das Blattwerk und fiel Kolja auf den Kopf. „Au", rief der Kleine und sprang zur Seite. Da kam Aljonka angelaufen. „Was machst du da? Äpfel pflücken? Gleich werden wir es dem Onkel Timofei sagen!" „Ich habe ja gar nicht gepflückt", behauptete Kolja und rieb sich den Kopf. „Er ist von selbst heruntergefallen." Doch nun fiel auch Tanja über ihn her: „Und wozu hast du den Zweig angefaßt? Ach, du! Onkel Timofei hat dich in den Garten hineingelassen, du aber hintergehst ihn und pflückst Äpfel!" Der Junge antwortete nicht. Schweigend las er Falläpfel auf und legte sie in seinen Kittel. Den heruntergefallenen Apfel legte 79

er auch dazu und trug ihn mit den anderen zur Strohhütte. Die Kinder sammelten und sammelten, bis sie ein ansehnliches Häufchen Äpfel zusammengetragen hatten. „Ich danke euch!" sagte Onkel Timofei. „Ihr habt mir heute tüchtig geholfen. Nun nehmt für eure Arbeit ein paar Äpfel, die euch gefallen." Kolja stopfte sich die Taschen mit Renetten voll, Aljonka nahm von der rotbäckigen Sorte. Tanja suchte sich die drei größten Äpfel heraus: einen gelben für den Großvater, dann einen mürben, roten für die Großmutter und einen dritten, goldgelben Glasapfel mit einem roten Bäckchen für die Mutter. „Und für dich?" fragte Onkel Timofei. Tanja entgegnete lächelnd: „Ich habe heute genug gegessen." „Na, dann werde ich dir einen schenken", 80

sagte Onkel Timofei. Er nahm einen großen, herrlich duftenden Apfel vom Baum und gab ihn Tanja. Am Abend tranken alle — die Großmutter, der Großvater und die Mutter — Tee und aßen Äpfel und lobten Tanja: „Seht nur, was für eine tüchtige Hilfe uns in unserer Tanja heranwächst!"

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Benno Pludra BOOTSMANN AUF DER SCHOLLE Illustrationen von Werner Klemke 80 Seiten, Pappband cellophaniert, 1,75 MDN Für Kinder von 8 Jahren an Uwe, Jochen und Katrinchen leben in einer Hafenstadt. Sie sind begeistert, daß sie mit dem Hund Bootsmann spielen dürfen. Aber Jochen ist im Spiel ein Wagehals. So passiert es, daß Bootsmann auf einer Eisscholle ins Meer hinaustreibt und keiner da ist, der ihn rettet. Uwe versucht es. Er hat Glück, weil er gute Freunde findet.

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