John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1

November 11, 2017 | Author: toether | Category: Bonsai, Plants, Botany, Science, Nature
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Descripción: John Yoshio Naka - Bonsai Technik 1 Komplettversion deutsch Bonsai Technik 1 von Naka ist eines der ren...

Description

BONSAI TECHNIK

John Yoshio Naka

VERLAG BONSAI CENTRUM

Titel der amerikanischen Auflage Bonsai Techniques 1 erschienen im Bonsai Institute of Califomia deutsche Übersetzung von Benedikt Lesniewicz 4. Auflage 2009 (C) 1973 by John Yoshio Naka, USA © der deutschen Übersetzung 1985: Verlag Bonsai Centrum gedruckt 2009 in Germany ISBN: 3-924982-00-7 ISBN: 978-3-924982-00-3 Vertrieb: Bonsai Zentrum Geßner www.bonsai-zentrum.com

Symbol

Das Zeichen ist als KEN-UME-BACHI bekannt. Es handelt sich um das Familienwappen der Nakas. Wie der Name andeutet, ist das Zeichen zusammengefügt aus fünf KEN oder Schwertern und den fünf Blütenblättern von UME oder Prunus mume, einer Spezies der Japanischen Aprikose. UME, geschätzt wegen ihrer Einfachheit, ist im Osten ein traditionelles Symbol für Tapferkeit, weil die Aprikose als eine der ersten Bäume nach den strengen Winterfrösten blüht. KEN symbolisiert das Streben nach umfassender Erkenntnis, die Meisterschaft in der Kunst und den Geist der Samurai.

Inhalt

Werkzeuge und Material für die Bonsai-Gestaltung und -Pflege

1

Weitere Materialien

13

Pflege des Werkzeugs und des Geräts

14

Allgemeine Einführung in die Bonsaikunst

15

Hinführung zur Grundform, der streng aufrechten Form

18

Fehlerhafte Wurzeln

29

Interessante Wurzeln

31

Fehlerhafte Stämme

34

Interessante Stämme

37

Fehlerhafte Baumspitzen

39

Fehlerhafte Äste

41

Schneiden der Äste und Wurzeln

42

Kürzen oder Entfernen der Zweige, Triebe oder Knospen

48

Blattschnitt oder Entlauben

53

Entfernen von Nadeln oder Blättern

55

Künstliches Altern oder JIN, SHARI und SABAMIKI

56

Draht und Drahten

63

Formen der Äste

74

Behandlung eines gebrochenen Astes

79

Beachtenswertes vor und nach dem Drahten

80

Inhalt

Entfernen des Drahtes

81

Wahl der Schale

82

Mischung der Bonsai-Erde

88

Tabelle für die Erdmischung

90

Umpflanzen

97

Bonsaibord (BONSAI-TANA)

103

Wässern

104

Moos

105

Düngen

106

Tägliche Pflege

110

Tabelle der Umpflanz-Zeiten

117

Bonsai-Größen

121

Bonsai-Formen

123

Beispiele der streng aufrechten Form (CHOKKAN)

125

Beispiele für den geneigten Stamm (SHAKAN)

131

Beispiele von laubabwerfenden und immergrünen Bonsai

134

Gestaltung der Besenform (HOKI-ZUKURI)

137

Beispiele für die frei aufrechte Form (MOYOGI)

140

Gestaltung eines Schwarzkiefer-Bonsai

143

Pflege eines Schwarzkiefer-Bonsai

150

Inhalt

Beispiele für die windgepeitschte Form (FUKINAGASHI)

153

Beispiele für die Kaskaden-Form (KENGAI)

157

Beispiele für die Trauerweiden-Form (SHIDARE-ZUKURI)

161

Gestaltung der Trauerweiden-Form

163

Monatliche Pflege

167

Vermehrung für Bonsai

186

Sammeln von geeigneten Pflanzen

198

Ausgraben eines Kalifornisehen Wacholder

199

Beispiele für den Doppelstamm (SOKAN) und den Zwillingsstamm (SOJU)

202

Beispiele für die Mehrfachstamm-.Form (KABUDACHI)

211

Beispiele für die Wald- oder Gruppenpflanzung (YOSE-UYE)

215

Beispiele für die Floß-Form (IKADABUKI)

227

Beispiele für die Felsen-Form (ISHIZUKE)

234

Beispiele für weitere Bonsai-Formen

245

Literaten-Form (BUNJIN)

247

Biographie des Autors

255

Ehrungen

259

Register

263

Vorwort des Verfassers

In den vergangeneo Jahren verwendete ich eine vervielfältigte Broschüre in meinen meinen Bonsai-Kursen. Das erwies sich als vorteilhaft für den Gedankenaustausch Studenten. Das Interesse an Bonsai wuchs jedoch und ich gewann den Eindruck, daß meine Broschüre nicht mehr ausreichte. Auf diese Weise entstand die vorliegende Veröffentlichung.

mit

Zu danken habe ich meiner Frau Alice, die mich auf vielfache Weise unterstützt hat, meinen Freunden, die mich ermutigt haben, und meinen vielen Studenten, die das Entstehen des Buches ermöglicht haben. Ich hoffe, daß das Werk dem Bonsai-Freund zur Entdeckung neuer, nützlicher Techniken der Bonsaikunst verhilft. Ich weiß, daß meine Sprache, die Photos und die Zeichnungen immer noch unzureichend sind, vor allem, weil so viele Bonsai-Begriffe schwer erklärbar sind. Viele japanische Worte blieben daher unübersetzt. Ich weiß, daß mein Buch nicht alle Wünsche zu erfüllen vermag. Ich werde - wie Sie weiterforschen und nie aufhören zu lernen. Die Bonsai auf den Photos gehören zu meiner Sammlung. Sie wurden von mir in der Natur gesammelt und weitergestaltet John Yoshio Naka

Vorwort des Verfassers zur deutschen Ausgabe

Nach dem Erscheinen meiner Bonsai Techniques I wünschten sich viele BonsaiFreunde, das Buch in ihrer Sprache übersetzt zu lesen. Im Frühjahr 1980 lernte ich Paul Lesniewicz auf der Bonsaiweltausstellung in Osaka, Japan kennen. 1984 lud er mich zum Jahrestreffen des deutschen Bonsai-Clubs nach Mannheim ein. Beeindruckt von dem Enthusiasmus der deutschen Bonsai-Liebhaber, war ich dankbar, meinem Freund Paul, dem "Motor" dieser Bewegung, mein Manuskript übergeben zu können und freue mich, Ihnen nun die erste deutsche Ausgabe der Bonsai Techniques I vorzustellen. Möge sie Ihnen helfen auf dem Wege in die wundervolle Welt des Bonsai. John Yoshio Naka

Vorwort des Herausgebers zur deutschen Ausgabe

Die "Techniken der Bonsaikunst" von John Naka unterscheiden sich von zahlreichen Bon aibüchem, die in der letzten Z eit erschienen sind, durch die Art der Darstellung. Das Werk ist das Ergebnis vieler Jahre Lehrtätigkeit Alle wesentlichen Methoden der Bonsaikunst werden sehr anschaulich beschrieben. Viele Bonsaifreunde, die John Naka bei seinen Vorführungen auf der Internationalen Bonsai-Ausstellung in Mannheim erlebt haben, erinnern sich, wie einfach und eindrucksvoll er die Techniken des Bonsai zu vermitteln versteht. Schon seit einiger Zeit ist die amerikanische Ausgabe seines Buches sehr gefragt. Die deutsche Übersetzung von Benedikt Lesniewicz hält sich möglichst genau an die Originalausgabe. Dennoch mußten einige geringfügige Änderungen vorgenommen werden, zum Beispiel bei Maßeinheiten und Angaben, die sich auf amerikanische Verhältnisse beziehen. John Naka selbst wurde in frühen Jahren durch. seinen Großvater in die Kunst des Bonsai eingeführt. Sein Buch bietet eine Fülle von Anregungen für den Anfänger. Schrittweise kann er sich hinführen lassen zur Gestaltung der verschiedenen Bonsaiformen und Pflanzenarten. Aber auch der mit der Bonsaikunst Vertraute wird bei Schwierigkeiten und Fragen vom Altmeister John Naka nie im Stich gelassen. Zu den vielen Schülern, die er in den Vereinigten Staaten bisher hatte, wünschen wir ihm noch viele weitere in Europa. Heidelberg, im Frühjahr 1985

Paul Lesniewicz

Farbige Abbildungen

Abbildung 1 Bonsaitische, angefertigt aus rohem Wellingtonicnholz. Die Sammlung des Autors in seine m Anwesen im Jahre 1959.

Abh ilclung 2 Wacholder (J-IAI-SHIMPAKU)-Juniperus squamata 'prostrata'. Der Stamm ist außerordentlich stark gewunden. Der Bonsai ist in eine an tike Schale gepflanzt. Höhe: 72 cm . Gestalte t seit 1952. Photographicrt 1973.

Glyzine: (YA \1A -FUJI)-Wistcria brachybotrys Sieb. MOYOGI- Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Höhe: 70 cm Ges taltet seit J 958. PhotographiertMärz 1966.

Abbildung 4 Sumpfzypresse (HAGOROMO-MATSU)-Taxodium mucronatum. Ausgehöhlter Stamm CHOKKAN. In eine TOKONAME-Schale gepflanzt. Höhe: 117 cm. Gestaltet seit 1960. Photographiert 1971.

Abbildung 5 Sumpfzypresse (HAGOROMO-MATSU)-Taxodium mucronatum . Ausgehöhlter Stamm CHOKKAN. In eine TOKONAME-Schale gepflanzt. Höhe: 117 cm. Gestaltet seit 1960. Photographiert 1976 im Herbst.

Abbildung 6 Eiche (KIN PAI-KASHI)-Quercus chrysolepis Lie bmann. KOBUKO MOYOG,l-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Höhe: 82 cm. Gestaltet seit 1.960. Photographiert April 1971.

\bbildung 7 Atlaszeder (GINBA-S UG I)-Cedrus atlantica ,glauca'. MOYOGl -Fo rm. Gepflanzt in eine TA MBA-YAK I-Schale. Höhe: 76 cm. Gestalte t seit 1950. Photographicrt 1972.

Abbildung 8 Azalee (TAIWAN TSUTSUJl)-Rhodode ndron indicum 'formosa'. KENGAI-Form. Gepflanzt in eine SHIGARAKI-Schale. Gesamthöhc: 87 cm. Gestaltet seit 1955. Photographicrt 1962.

\bbildung 9 Wacholder(HA I-SHIMPAKU)-Juniperus squamata 'prostrata'. KENGAJ-Form. Gepflanzt in eine trummei förm ige TOKONAME-Schale. Gesamthöhe90 cm. Gestalte t seit l 951. Photographiert Mai 1972.

Abbildung 10 Wacholder (KASHU-SH IMPAKU)-Juniperus californica 'carriere'. Gesammelt im April 1962 In eine TOKONAME ..SANSHU -YAKI"-Schale gcptlanzt. Der Bonsai trägt den Namen "TORA" , weil er im Jahr desTigersgesam melt wurde. Höhe: 84 cm. Photographicrt 1970.

Abbildung11

acholder(KASHU-SH IMP/\KU)-Juniperus california ,carriere'. Gesammelt im April 1952, 1985 photographiert und istnun im Bonsai Museum Heidelbergzu besichtigen. Photografiert 1985. Höhe118cm. Er wurde

Abbildung 12 Wacholder (HARI-SHIMPAKU)-Juniperus chincnsis 'foemina·. Zwillingsstamm-Form. Der Bonsai ist jetzt in den Wald ,.GOSH IN'· eingepflanzt. Höhe: 97 em . Gestal tet 1948. Photographiert J uni 1971.

Abbildung 13 acholder ( HA RI-SCHIMPA KU)-Junipcrus chinensis 'foemina'. Waldform mit siebenBäumen. "GOSHlN" genannt, Beschützer und Wächter des Geistes, siehe Abbildung 421. 1964 in e ine TOKONAME-Schale gepflanzt. Die Höhe des Hauptbaumes: 122 cm. Photographicrt 1968.

Abbildung 14 Ulme ( lREKEYA KI)-Ulmus parvifolia. Waldform mit 33 Bäumen. In eine verzierte TOKONAMJ::-Schalc gepflanzt. Höhe des größten Baumes: 28 cm. Beginn der Gestaltung 1966. Gepflanzt februar 1968. Photographicrt 1972.

Abbildung 15 :..iguster-Rain weide, Ligustrum obtusifoli um. MOYOGI-Form, Höhe des Baumes 38 cm. 3eginn der Gesta ltung 1970. Photographicrl 1980.

Abbildung 16 Granatapfelbaum (OMI-ZA KURO)- Punica granat um. Zwillingsstamm-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale.

Die Höhe des Baumes und der Umfang des Stammes im unteren Teil beträgt 69 cm. Gestaltet seit 1963. Photographiert 1973.

Werkzeuge und Material für die Bonsai-Gestaltung und -Pflege Abbildung 1 Bonsaischere mit schmalen, langen Schne iden und mit einer Feder zwischenden H andgriffen. Zum Schneiden kleiner Ä ste und Wu rzeln .

Abbildung 2 Schma le. lange Bonsaisc here mit großem Handgriff. Zum Schn eiden kleiner Äste und Wurzeln.

Abbildung 3 Schmale, kurze Schere mit kleinem Griff, der eine Fingerkontrolle erlaubt. Zum Schneiden von Zweigen, verwelkten Blüten, vertrockneten Früchten oder für den Blattschnitt 1HAGARI ).

Abbildung 4

G roße, kräftige Sch ere (Rosensch ere). Zum Schneiden starker Äste und Wu rzeln.

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Abbildung 5 KUIKIRI-Zange. Die Konkavschnittzange ist so konstruiert, daß nach dem Schnitt eines Astes oder e iner Wurzel kein Stumpf zurückbleibt. Es entste ht ein konkaver Schnitt, der schneller abheilt. Die Zange sollte nicht für den Formschnitt kleine r Zweige verwendet werden.

Abbildung 6 Die KUIKIRI-Zange kann auch e ingesetzt werden, um einen Ast in einer Gabelung abzuschneiden.

Abbildung 7 Große KUJKIRI-Zangc fü r de n Schnitt starker Äste , Wurzel n oder Stümpfe.

Abbildung 8 Zusammenklappbare Säge zur Entfe rnung eines Astes oder Stumpfes, dem mit anderen Werkzeugen nicht beizukommen ist.

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Abbildung 9

Z u ammenklappbare Säge für starke Wurze ln oder Äste.

Abbildung 10

Baumschere für de n Sch nitt starker Ä tc o de r Wurzeln.

Abbildung 11

Stecklingsmesser. Es ist vielseitig ve rwendba r, unter andere m zum Ve rede ln , Okulieren u.s.w.

Abbildung 12

Bolzen chneider mit zwei Gelenken. Zum Schneiden extrem starken D rah-

tes.

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Abbildung 13

Große Drahtzange mit geradem Gri ff. Zum Schneiden von starkem und dünnem Draht.

Abbildung 14

Kleine Drahtzange mit ge radem Griff. Zum Schneiden von dünnem Draht . Das abgebildete Modell mit dem langen Griff liegt gut in der Hand.

Abbildung 15

Amerikanische Drahtzange mit geradem Griff.

Abbildung 16

Drahtschne ider in Form einer Sc here. Das Werkze ug ist so klein, daß man es beim Entdrahten kleiner Äste in der Hand behalten kann.

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Abbildung 17

Japan i ehe Flachzange zum Biegen, Drehen und E nt fernen von starkem Draht. Nur die beiden Spitzen berühren ich.

Abbildung 18

NormaleFlachzange, bei der sich beidc H äl ften berühren.

Abbildung 19

Schere nfö rmiger Drahtentferner. Er hat vorn eine Biegung, um bei de r Entfe rnung des Dra htes eine Verletzung der Rinde zu vermeiden. Er ist so klein, daß man ihn be i der Arbeit in der Hand behalten kann.

Abbildung 20

J IN-Zange für Äste und Stämme.

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Abbildung 21 He be l in zwe i Größen, fa lls e in Stamm ode r ei n Ast zu sta rk ist, um mit de r Hand ge bogen zu we rde n.

Abbildung 22 Zugespitzte Ba mbuseßstäbchen zum E ntfe rne n und zum Ve rdichten de r Erde be im Ve rpflanzen.

Abbildung 23 Stab aus Plastik für die oben a ngeführte Verwe ndung.

Abbildung 24 KUMADE . Kratzwe rkzeug in Form e iner Bärenkralle zum Entfe rne n der E rde und mit ei ne m Spate l a m andere n Ende zum Andrücken de r Erde nach de m Ve rpflanzen.

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Abbildung 25 Haken zum Entfe rnen der Erde und zum Auflockern dichter Wurzeln beim Verpflanzen.

Abbildung 26 Kelle zum Festdrücken von Erde oder Moos nach dem Ve rpflanzen, vor allem am Rand der Schale. Es gibt Ke llen mit geradem Rand fü r gerade Schalen und Ke llen mit gekrümmte m Rand für ovalen und runde Schalen.

Abbildung 27 Kleiner Handbesen zum Glätten der E rdoberfläche nach de m Ve rpflanze n.

Abbildung 28 Pinzette zum Entfernen von abgestorbenen Blättern und Nadeln, zur Bese itigung von Unkraut oder zum Ablese n von Insekten an e ine r Pflanze. De r Spate l am ande ren Ende ist be im Entfe rne n oder beim Andrücken von Erde nützlich.

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Abbildung 29 Kleine Sense zur Lockerung der Erde am Schalenrand.

Abbildung 30 Drehtisch mit Sperrvorrichtung. Er findet beim Verpflanzen und Gestalten größerer Bonsai Verwendung. Die Sperrung erle ichtert das Arbeiten am Dreh tisch.

Abbildung 31 Dreieckiger Holzblock, etwa 25 cm lang. Er hält die Pflanze in einer bestimmten Position.

Abbildung 32 Blechschere zum Schneiden von Drahtnctzen. Niemals dürfen Bonsaischeren für diesen Zweck verwendet werden.

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Abbildung 33 Blechschere zum Öffnen von Blechode r Plastikkontainern. Zum Schnei den von Ästen sind Blechscheren ungceignl!t.

Abbildung 34 Gießkanne mit feiner Brause zum Wässern von Bonsai.

Abbildung 35 Brause mit fe iner Düse zum Anschließen an einen Gartenschlauch .

A bbildung 36

Wasser-Bassin aus Ton

he Seite 104).

ode r Holz (sie-

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Abbildung 37 Selbstverfertigte Siebe zum Herstellen verschiedener Körnung von Sand und Erde.

Abbildung 38 Siebe mit Maschen von 15mm, 8 mm , 3mm und 2mm.

Abbildung 39 Schnitzwerkzeuge.

Abbildung 40 Aus alten Feile n hergestell te Schnitzwerkzeuge.

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Abbildung 41 Meißel

und Hammer.

Abbildung 42

Elektrische Boh rmaschinen.

A bbildung 43

Ha mmer mit einem zugespitzten Ende, Körn er. Bleistücke (Angelgewichte) und Draht für die Gestaltung de r Felsenform (ISHI-ZlJKE).

Abbildung 44

Feuchtigke itsmesser.

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Abbildung 45

Werkzeugkasten mit Extrafächern.

DerAnfänge r benötigt nicht alle angeführten Werkzeuge. Die wichtigsten sind d ie folgende n: Abbildung 1,2. 4, 5. 8, 11. 14 oder 15, 17 oder 18, 22, 28. 30. 31, 35. 37 und 38. Ist er mit der Bonsai-Kunst mehr vertraut, wi rd er sie sich nach und nach zulegen.

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Weitere Materialien

1. Zum Schließen de r Schnittwunden: Baumwachs, künstliche Rinde (Lae Balsam), E iweiß, Schlamm. Ba umharz, Bast. 2 Vitamin B l zum Ve rpflanzen, oder um einen geschwächten Baum zum Wachstum a nzuregen. 3. Bewurzelungshormon, Wurze l-Fix fü r Stecklinge und bei drastischen Wurzelrückchnittcn . 4. Schnur, Bast, Leine n, Klebeband, Gummiband zum Schutz der Rinde beim Drahten.

5. Zwei-Ko mponenten- Kleber fü r die Fixierung der Ösen be i der Felsen-Form.

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Pflege der Werkzeuge und des Geräts

I. Verwenden Sie zur Reinigung einen mit Alkohol getränkten Lappen. 2. Sparen Sie nicht mit Öl. 3. Bewahren Sie d ie Werkzeuge nicht draußen oder an eine m feuchten Platz auf. 4. Vergessen Sie nicht, die Werkzeuge regelmäßig zu schleifen.

5. Hängen Sie die Gießkanne richtig auf.

Abbildung 46

Ein Rest Wasser bleibt zurück und die Kanne kann rosten.

Abbildung 47

So kann das Wasser vollständig.abfließen.

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Allgemeine Einführung in die Bonsaikunst

Kennenlernen der Grundelemente in kleinen Schritten

1. Wählen Sie kräftige Pflanzen aus. Koniferen haben sich sehr bewährt, vot allem Wacholder, ausgenommen die bunten Sorten, die weniger robust sind. Die Familie der Kiefern ist widerstandsfähig, aber oft fehlen Äste , was eine gute Gestaltung erschwert. Außerdem wachsen Kiefern langsam und es gibt noch einige andere Nachteile, die sie für den Anfänger ungeeignet machen. Auch viele Laubbäume sind bonsaitauglich, aber ihre Gestaltung ist doch mehr eine Aufgabe für Fortgeschritte ne . 2 Es ist sinnvoll, mit einem kleinen Baum zu beginnen. Er sollte jedoch nicht zu klein ausfallen. Eine Höhe von ca. 15 - 30 cm erscheint mir richtig. 3. Fünf Elemente sind bei der Wahl einer Pflanze zu beachten. Die Wurzeln sollten sich nach allen Richtungen ausbreiten . Sie sollten sich am Fuß des Stammes teilen (siehe Seite 18). Stamm: Der Stamm sollte sich zur Spitze hin verjüngen . Weitere Elemente (siehe Seite 18). Baumspitze: Jeder Baum hat eine Spitze. Wenn die Spitze geschnitten werden muß, übernimmt der nächste größere Ast ihre Funktion (siehe Seite 18). Hauptäste: Sie sollten stark und voll sein im Bereich des Stammes und dünner und lichter zur Spitze hin werden. Die Äste sollten möglichst in alle Richt ungen wachsen und eine Menge Zweige angesetzt haben (siehe Seite 21). Kleinere Äste: Auch der zweite Ast sollte vom Stamm her stark belaubt sein. Bei Koniferen wählen Sie am besten eine Pflanze mit kurzen und kompakten Nadeln. Bei einem laubabwerfenden Baum achten Sie auf sein Erscheinungsbild im Wechsel der Jahreszeiten, beispielsweise auf Blüten, Früchte, Beeren oder das Laub, das seine Farbe im Frühjahr oder Herbst ändert. Auch im Winter kann die Struktur der Zweige attraktiv und interessant sein. Wurzeln:

4. Der Grundstil: Die grundlegende Form, mit der alle Anfänger beginnen sollten, ist die streng aufrechte, CHOKKAN genannt.

.5. Gestaltungsposition: Ein Bonsai muß so gestaltet werden, daß das Auge auf die Mitte der Ptlanze schaut. Wenn Sie die Pflanze bearbeiten, sollten Sie weder zu ihr aufschauen noch auf sie heruntersehen .

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6. Vorderseite: Jede r Bo nsai hat eine Vorderseite, d ie zugleich die Ansich tsseite de r Pflanze ist. 7. Symmetrie, Gleichgewicht und Propo rtion: D ie Gestaltung eines Bonsa i ist e ine hohe Kunst. Sie verlangt künstlerische Fähigke iten und praktische Erfahrung in der Pflege von Pflanzen. Wenn Sie einen schönen und natürlich en Bonsai gestalten wo llen, ist es notwendig, etwas von Symmetrie , Gle ichgewicht und Proportion zu ve rstehen. Symmetrie bedeute t be im Bonsai Wie d erholung der gleich en Form und Größe. Das bedeute t, daß von eine m bestimmten Gesichtspunkt aus nach rechts oder links, nach oben ode r unten, alles die gle iche Form und Größe aufweist Dies ist eine ve re infachende Darste llung, die dem Könne n eines Bo nsai meisters nicht ge recht wird. Für de n Anfänger ist es je doch le ichte r mit symmetrischen Formen zu beginne n, zum Be ispie l mit dem Quadrat, dem Kre is oder dem gleichseitigen Dreieck, um dann schwierige re und schönere Formen zu versuche n. Gle ichgewicht bede ute t A usgeglich enhe it. Beim Bonsai ist G leichgewicht e in Gefühl von Gleichheit, auch we nn die rechte Se ite verschieden ist von der linke n. Bei de r Proportion geht es um die Verhältnisse. D ie Proportio n ist ein wichtiges Element fiir die Gestaltung e ines Bo nsai. D er Goldene Schnitt. bei dem es um bestimmte Proportione n ge ht, ist in d e r Bonsaikunst anwe ndba r. Die Abbildungen 48 und 49 veranschauli che n den Goldenen Schnitt mehr technisch. Abbildung 50 ze igt die Positio n des e rsten Astes im Verhältnis zum gesamten Baum .

Abbildung 48 Eine Zahlenfolge, bekannt als die " Fibonacci-Folge" ist: 1, I , 2, 3, 5, 8, 13, 2 J, 34, 55, und so weiter. Jede Z ahl i t die Summe der beiden vorangegangene n Zahlen. 1+1 ist 2, 1+2 ist 3, 2+3 ist 5, und so weiter.

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Abbildung 49 A B ist e ine Strecke von 2 1 cm. C ist d ie Mitte dieser S trecke . Schlagen Sie e inen K re is u m B alsM ittel p unkt m it BC als Rad ius. Verhinden Sie B und D , inde m Sie ei ne n Win kel von 90° bilde n. Schlagen Sie e ine n Kre is um D als Mitte lpunkt mi t BD als Radius, ebe nso um A mit A E als Radius. D e r Sc hnittpunkt mit d e r Strecke AB, mit F bezeichnet, ke nnze ichne t den Go ldenen Schnitt. AF ( 13) + BF (8) = A B (2 1).

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Abbildung 50 Der Ba um ist 2 1 cm hoch. De r unte rsteAst setzt be i I i 3 der G esamthö he a n. Die Stre cke vom Fuß des Stammes beträgt 8 cm (vgl. Punkt F der Abbild ung 49) Die S trecke bi s zur Spitze be trägt 13 cm. Das Erge bnis: Ein gut proportio ni e rte r Baum.

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F

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Hinführung zur Grundform, der streng aufrechten Form (CHOKKAN-KIHONGATA)

l. Wurze ln ( N E BAR!): Entfernen Sie alle Zweige, Schößlinge, Blätter, hochstehenden Wurzeln und Re isig vom Stamm beziehungsweise von der Erdobe rfläche . En tfernen Sie, beginnend beim Stam m, vorsichtig die Erde. Beachte n Sie die gut gewachsenen Wurze ln , die an die E rdoberfl äche komme n sollen. Wenn nicht genügend g ute Wurzeln vorh anden sind, können schwache Wurze ln, die sich noch entwickeln, für diesen Zweck genommen we rden.

2. Stamm ( MI K l): De r Stamm sollte ge rade sei n und aufrecht wachsen. Jede Biegung des Stammes wird durch Drahten korrigiert od e r als Rücksei te genomme n. Auf der Vorderse ite oll te der Stamm sich a llmä hlich zur Spitze hin ve rjü ngen. 3. Spitze (S HI N): Bestimmen Si e die H ö he des Bo nsai (siehe Abbildu ng 66). Wird der Baum verkle ine rt , e rsetzen Sie di e Spitze durch einen Vorde rast (ein Ast von der Sei te oder von d er Rückseite e igne t sich ni cht). Die Spitze wird hinte r dem Vorde rast abgeschn itt en. Der A st wird gedrahtet und aufgerichtet. We nn d ie gewü nschte H öhe immer noch überschritten ist, kann auch der Ast noch zurückgeschnitten werden.

Abbildung 51 Durch Abschn e ide n der Spitze wird die H ö he reduziert.

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Abbildung 52 Der Schnitt wird a u f d er Rückse ite desBa umes angebracht.

Abbildung 53 Der o be rste A st wi rd gedrahtet.

Abbildung 54 Der Ast wird hochgebogen und bildet die ne ue Spi tze .

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Abbildung 55 Das Ergebnis: Ein neuer BaumwipfeL

Abbildung 56 Wenn er zu hoch ist, wird noch ein Stück heruntergeschnitten, und zwar hinter einem Zweig, der nach vo rn wächst.

Abbildung 57 D ie Schnittwunde muß sich auf der Rückseite befinden.

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Abbildung 58 Drah ten Sie den Ast und biegen Sie ihn vorsichtig hoch. Auf diese We ise bekommt der Ba um e ine neue Spitze.

4. Die Stellung der Äste (sie he Abbildu ng 59). A. De r e rste oder unt erste A st (ICHI -NO-EDA) : Er kann rechts o d e r links ansc tLcn , abe r niema ls vo rn oder auf der Rückse ite des Stammes. E r ist d e r Ast, de r am weitesten he rausragt. Er mu ß sich im untere n Drittel oder unterhalb der Mitte befinden. D er H a uptast so llt e der lä ngste und stärkste As t se in, der a uch a m schönstcn geformt ist (sie he Seite 17). B. Der Ast auf der Rückse ite (US H I RO-E DA): E r folgt auf den ersten Ast und gibt dem Baum seine Tiefe. Erwächst nie mals direkt nach hinten. sonde rn ein wenig nach recht s oder links. Eine Se it e des Astes sollt e ma n von vorn sehen kö nne n. Fa lls es nach dem e rsten A st ke ine n passe nden fü r die Rückseite gibt, nimmt ma n den nächsten. der in d e r gewünschten R ich t ung wächst. C. De r zweite Ast ( NI-NO-E D A): Er so llte gegenübe r dem erste n Ast anse tzen . wenn das möglich ist. Fehlt e in entsprechender Ast, kann e iner gewählt werden , der in eine andere Ric htung wächst, n ur nicht nach vo rn . D er zwei te Ast sollte oberha lb des erste n ansetzen und er soll te auch ein we nig kkincr se in . D. De r dritte Ast {SAN -NO- EDA): E r sollte möglicherweise gegenüber dem zwei ten

ansetzen.

E . De r Vorde rast (M.A E-EDA): E r sollte s ich bei m Be trachten obe rhalb der Auge nhöhe befinden und n ie direkt nach vorn wachsen. so ndern e in wenig nac h rechts o der nach links. F. Di e übrige n Äste : Sie sollte n wechsel ständig ansetzen und e rst bei de r Spitze enden . G . Die Zahl der Äste: Es ist immer besser, am Anfang e ine größere Anzahl von Ästen zur Verfügung zu habe n und sie später zu redu zieren, je nach dem. wie sie si ch e ntwicke ln.

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-----Abbildung 59

Stellung der Hauptäste 1. Baumspitze 2. Wechselständige Äste 3. Dritte r Ast 4. Vorderast 5. Zwe ite r Ast 6. Ast auf der Rückseite 7 . E rste r Ast 8. Stamm 9 . Wurzeln

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Abbildung 60 Abstände zwi che n den Hauptästen Die Abstände sollten ungleich sein . Zwischen den unteren Ästen sollten sie weiter sein und zur Spitze hin allmähli ch e nger werden . Wenn der Abstand zu groß ist, empfiehlt es sich, Ä ste oberhalb he runter zu biegen, anstatt tie fe re Äste hinauf zu biegen.

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Abbildung 61 Die Richtung der Äste Nr. 1, 5, 9, 13 Äste auf der rechten Seite N r. 2, 6, 10, 14 Äste auf der Rückseite Nr. 3, 7, 11 , 15 Äste auf d er linken Seite Nr. 4, 8, 12, 16 Äste auf der Vorderseite Hinten ist auf dem Z ifferblatt 12.00 Uhr. Links 9 Rechts ist 3.00 Uhr Vorne ist 6.00 U hr Links ist 9.00 Uhr Diese Einteilung ist jedoch kaum verwendbar, weil sie zu symmetrisch ist.

Rückseite

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3 Rzcichnungcn (A und B) erhielt John Naka von der japanischen Regierung für dieFörde rung der frt:und~chaftlichen Beziehungen zwi chen Japan und den Vereini-gten Staaten.

( A ) Ehrenurkunde überreicht am 23. M ai 1960 durch den japanischen Au ßenmin istcr Shunich iro Fujiyama.

( 8) Orden und Eh renurkunde überreicht am 24. Nove mber 1967 durch den Präsidenten des japanischen L andwirtschaftsmin istcriums, Prinz Norihi to Takamatsu und Eiki chi H iratsuka.

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Index A Ahmooscn . 180. 195- 197.213 Absenken. 197 Ahsprühc n, 114 Sie he a uch mo natliche Pflege, lo7, 174, 176. l llO Aho rn , 72, 74, 188 A lko hol, 14 Alum ini umd ra ht, 63 Angclgcwichtc, 11, 240 Anord nun g. sie he Platzierung in der Schale Äste, 15 Absägen, 43 Abstand zwischen, 23 Anordnung, 225-22o Drahte n, 63- 73, 145, 147 Ent ferne n d e r Kn ospen, 48, 50- 52 Entferne n der Rinde, 76 Fehle r ( Liste). 41 Form, 26-28 Fo rm en der Äste. 6. 74-78. 146 gebrochener Ast. 79 gespli tte rte r Ast, 79 Ge taltung, 1- 3, 42-46, 48- 51 Kürze n. 43 Länge. 25 Narbe n (Be handlung). 45-46 Position, 2 1- 22 Ri cht ung de r Äste, 23 Schne iden, 42- 46 Splittern des Astes, 76, 79 Win ke l, 24 At laszedcr, (Abbi ldung 7) Aufstelle n der Pflanze . 103, 115, 121 Sie he a uch monatlic he Pllege ;\ uswah I de r Pflanzen. 15 Auswa hl der Schale, 82-87, 157. 2 16, Siehe auch Schalen Auswa hl des Baumes. 143, 144, 198-201 Azaleen . (Abbi ldung 8). 42. 215

Gestaltung. 15 Höhe. 26 Ba umsche re, 3 Baumsc h ulpflanze n. 143 Ba umspitze, 15. 18-2 1, 13 1. 140, 157,213 fe hle rh afte, 39-40 Sie he auch JI N Baumwac hs. 13, 7
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